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Die Hauptverkehrsader der Gemeinde bildet die Passwangstrasse. Folgen wir ihr, von Balsthal herkommend, so gelangen wir zum Weiler St. Wolfgang. Hier biegt die Strasse nach Norden ab. Auf stolzer Höhe thront zur Rechten die Ruine Neufalkenstein und bewacht den Eingang in das sagenumwitterte Lobisei . Lobisei heisst die Klus, die der Mümliswilerbach im Verlaufe von Jahrtausenden in die Hauensteinkette gefressen hat. Wir haben nun bereits Mümliswiler Boden betreten.

Mümliswil-Ramiswil im Kanton Solothurn

Mümliswil-Ramiswil im Kanton Solothurn

Beim Austritt aus der Klus gelangen wir ins Dorf Mümliswil und damit ins Guldental. Im Dorfzentrum kreuzen sich die Strassen, die entweder in der Längsrichtung (Ost-West) oder quer (Nord-Süd) zu den Juraketten verlaufen. Wir folgen nun dem Bache westwärts, der ab hier Ramiswilerbach heisst und erreichen bald Ramiswil. Die prächtige Mühle, an der wir vorbeikommen, stammt aus dem Jahre 1596.
Sie wurde von Hans Gasser erbaut und war seit 1812 im Besitze der Familie Haefeli. 1990 entschloss sich der Besitzer Otto Haefeli-Tschumi, das historisch wertvolle und unter öffentlichem Schutz stehende Gebäude der Einwohnergemeinde zu verkaufen.
Der am 4. Juni 1991 gegründete Verein "Mühle Ramiswil" bezweckt, im Auftrag der Einwohnergemeinde, die Mühle und deren Einrichtung zu erhalten und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Mühle Ramiswil

Mühle Ramiswil
Weitere Informationen über die Mühle

St.-Wendlins-Kapelle im Moos
"Mooskapelle"

 

Oberhalb des Dorfes Ramiswil verlassen wir die Passwangstrasse und setzen unseren Weg auf der Scheltenstrasse fort, die während des Ersten Weltkrieges ausgebaut wurde, und damals von einiger militärischer Bedeutung war, da sie die kürzeste Verbindung zwischen dem Pruntruter Zipfel und der Fortifikation Hauenstein war. Die Strasse verläuft am Südfuss der Passwangkette, bis wir zuhinterst im Guldental ins "Moos" kommen. Auf einer Anhöhe erhebt sich hier die «Mooskapelle», die unter Heimatschutz steht und auf eine Stiftung aus dem Jahre 1672 zurückgeht.

Nach einigen Kehren erreichen wir die Scheltenpasshöhe. Wir steigen aber nun nicht hinunter ins Welschland, sondern blicken nochmals zurück, wo wir hergekommen sind: Unser Blick streift zur Linken die Passwangkette. Wir erkennen die Kehren der Passwangstrasse, die in den dreissiger Jahren erbaut wurde und die das Schwarzbubenland mit dem übrigen Kantonsteil verbindet. Weiter östlich käme die Wasserfalle. Sie ist der tiefste Punkt der Passwangkette, soweit sie Mümliswiler Gebiet berührt. Von unserem Standpunkt aus ist sie aber nicht ersichtlich. Weit im Osten erblicken wir die Breitenhöhe, über welche von Mümliswil aus Langenbruck erreicht wird. Der Nordhang der Hauensteinkette mit dem Brunnersberg schliesst unsere Rundsicht ab.
Mit diesem Rundblick haben wir gleichzeitig auch die Grenze der Gemeinde erfasst. Die beiden Dörfer Mümliswil und Ramiswil bilden zusammen eine politische Gemeinde mit flächenmässig die grösste Gemeinde des Kantons Solothurn. Mit einem Flächeninhalt von 35,5 km2 (genau 3548 ha 79 a 65 m2) ist sie nur wenig kleiner als der Kanton Basel-Stadt. Das Guldental wird prächtig von den umliegenden Jurahöhen eingerahmt. Im Süden erhebt sich der Brunnersberg mit seinen ausgedehnten Bergweiden. Im Westen gestattet die "Hohe Winde" (1204 m) einen Ausblick bis weit über die nördliche Landesgrenze hinaus. Gleich hoch ist der Vogelberg, direkt nördlich von Mümliswil. Wie ein Wächter steht im Südosten der Beretenkopf, als wollte er das Tal vor Schaden bewahren.